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Am Donnerstag, 30. Mai 2024, findet bei guter Witterung in Reichenbach der Fronleichnamsgottesdienst auf dem Lindenplatz mit anschließender Prozession durch die Gereutertalstraße statt. Die Gereutertalstraße wird deshalb während der Veranstaltungsdauer von ca. 09:00 bis ca. 11:30 Uhr im Streckenabschnitt zwischen der Reichenbacher Hauptstraße und der Burgstraße/ Langeckstraße für den Durchgangsverkehr gesperrt.
Eine 24-köpfige Reisegruppe aus der Kanadischen Partnerstadt Belleville besuchte Reichenbach 2023.
Der Besuch dient vor allem der Kontaktpflege. So wurde dem Wunsch der Kanadier entsprochen werden, in Gastfamilien untergebracht zu werden. Aus diesen privaten Begegnungen haben sich in der Vergangenheit tiefgehende persönliche Kontakte und viele Freundschaften entwickelt.
Bisher gab es über 20 Freundschaftsflüge zwischen den befreundeten Städten mit insgesamt 3200 Teilnehmenden aus beiden Ländern. Der erste Flug nach Belleville in die Kanadische Provinz Ontario startete im Jahr 1976 mit 227 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, damals noch vom Nato-Flughafen Lahr aus.
Lahrs Oberbürgermeister Markus Ibert möchte diesen Besuch nutzen, um die Partnerschaft, die seit 1972 besteht, zu intensivieren. „Die Beziehungen zwischen Kanada und Deutschland sind wahrscheinlich nirgendwo enger als zwischen Belleville und Lahr – darauf gilt es aufzubauen und noch engere Verbindungen zu knüpfen. Gerade in dieser Zeit der großen, zum Teil existenziellen Herausforderungen sind Weltoffenheit und der Austausch über Länder- und Sprachgrenzen hinweg unermesslich wichtig.“
Auf die Freundschaftsflieger wartet ein von der Stadt Lahr vielfältig zusammengestelltes Programm. So sind neben einer Stadtführung durch Lahr mit anschließendem Einkaufsbummel und die Besichtigung der Hammerschmiede in Reichenbach auch die Teilnahme an der Eröffnung der Chrysanthema geplant. Sie besuchen Straßburg, machen einen Abstecher ins Kinzigtal, bummeln durch Freiburg und besichtigen die Schwanauer Firma Herrenknecht.
Von politischer Seite nimmt neben dem Kanadischen Bürgermeister Neil Ellis und Gemeinderatsmitgliedern aus Belleville auch die ehemalige Stadträtin Jackie Denyes teil. Sie wird am Samstag für ihr beispielgebendes Engagement für die Städtefreundschaft mit der Staufermedaille des Landes Baden-Württemberg geehrt.
Einen Nachmittag verbrachte die Reisegruppe in Reichenbach. Mit dem Planwagen fuhren die Gäste durch das beschauliche Gereutertal und über den Saatschulweg zur Gutta Hütte. Nach einer kurzen Kaffeepause ging es auf dem Höhenweg weiter zur Burgruine Geroldseck. Dort erwartete die Gäste aus Belleville nicht nur eine herrliche Fernsicht in die Rheinebene und den Schwarzwald, sondern es stand auch eine Burgführung auf dem Programm. Danach ging es zurück zur Hammerschmiede nach Reichenbach. Dort wartete bereits ein zünftiges Vesper auf die Gäste aus Kanada.
Bei der Fortsetzung der Lahrer Stadtteiltage 2022 hat sich Markus Ibert in Reichenbach im Ortschaftsrat sowie beim Bürgertreff im Gasthaus „Linde“ über die Anliegen der Reichenbacherinnen und Reichenbacher informiert und zu den vorgebrachten Themen Position bezogen. Ortsvorsteher Klaus Girstl betonte eingangs beim Bürgertreff, dass sich seit dem letzten Stadtteiltag in Reichenbach viel getan habe. Als Beispiele nannte er unter anderem den Umbau der Bundesstraße 415, die energetische Sanierung der Schule und den Spielplatz im Wohngebiet Heubühl und die verbesserte Infrastruktur mit neuer Bäckerei und neuem Friseursalon: „Reichenbach hat sich in den vergangenen beiden Jahren gut entwickelt. Wir haben aber weiterhin einige Aufgaben vor uns, die wir nun zeitnah angehen müssen.“
Im Ortschaftsrat ebenso wie beim Bürgertreff bestand großes Interesse an den Ergebnissen der Verkehrszählung auf der Bundesstraße 415. Während die Bürgerinnen und Bürger in Reichenbach sich eine Entlastung erhofften, würde neue Wohnbebauung, etwa am Hohbergsee oder im Wohngebiet Hosenmatten, zu noch mehr Verkehr führen. Markus Ibert führte aus, dass sich die Erhebungen teilweise verzögert haben: „In Zeiten, in denen der Verkehr aufgrund der Corona-Pandemie stark reduziert war, wären Messungen und Zählungen nicht sinnvoll gewesen.“ Zudem verdeutlichte er, dass es weder für eine Umfahrung entlang der Schutter noch für einen Tunnel eine politische Mehrheit gebe. Als mögliche Maßnahmen gelten daher eine Temporeduzierung sowie ein LKW-Nachtverbot. Hierbei sei jedoch zu berücksichtigen, wie sich der Verkehr in der Folge möglicherweise verlagern würde, was die Untersuchungen sehr komplex mache. Sobald die Ergebnisse vorliegen, werde die Stadtverwaltung das weitere Vorgehen mit dem Regierungspräsidium Freiburg, das für die Bundesstraße zuständig ist, abstimmen. Darüber hinaus bekräftigte der Oberbürgermeister erneut: „Ein mögliches Güterverkehrsterminal in Lahr darf keinen erhöhten Schwerlastverkehr über den Schönberg zur Folge haben.“ Beim Bürgertreff gab es auch Kritik an den Buskaps, die anstelle der vorherigen Haltebuchten an der Bundesstraße eingerichtet wurden, da stehende Busse einen Rückstau verursachten. Anstelle der Busse müssten nun die Autos warten, erklärte der Oberbürgermeister: „Die Busse müssen nicht mehr einfädeln, der öffentliche Personennahverkehr hat dadurch einen Vorteil gegenüber dem Individualverkehr – dieses Beispiel zeigt sehr gut, welches Umdenken wir brauchen, damit die Verkehrswende gelingen kann.“ Als generelles Ziel nannte er auch, die Taktung der Busverbindungen in die Ortsteile zu verbessern. Stadt und SWEG erarbeiten derzeit gemeinsam eine Konzeption zur Weiterentwicklung des Busliniennetzes, die voraussichtlich im Frühjahr 2023 im Gemeinderat behandelt werden solle.
Viel Kritik im Ortschaftsrat und beim Bürgertreff gab es daran, dass der Endausbau im Wohngebiet Heubühl weiter auf sich warten lässt: Die Anliegerkosten seien seit zehn Jahren zu 80 Prozent bezahlt, die Lili-Sasse-Straße jedoch sei nach wie vor nicht fertiggestellt. Für Unverständnis sorgte, dass dagegen im Wohngebiet Hosenmatten die Straßen teilweise schon vor der Wohnbebauung umgesetzt worden seien. Diesen Vergleich wies Klaus Girstl jedoch zurück: „Der Entwicklungsträger im Wohngebiet Hosenmatten hat sich für ein anderes Vorgehen entschieden. Aus meiner Sicht ist es aber sinnvoll, dass ein Wohngebiet zuerst weitgehend besiedelt wird, damit die Straße nicht immer wieder aufgerissen werden muss. Klar ist aber auch, dass der Endausbau Heubühl jetzt kommen muss.“ Markus Ibert verwies darauf, dass für den Haushaltsplan 2023 Planungsmittel angemeldet seien. Sofern der Gemeinderat diese bewillige, werde der Endausbau voraussichtlich 2024 stattfinden: „Ich werde mich für diesen Weg einsetzen, aber die Entscheidung ist dem Gremium vorbehalten.“
Wie die Bürgerinnen und Bürger berichteten, sind schon mehrfach Radfahrerinnen und Radfahrer an der Abfahrt am Ende des Damms in Richtung Kuhbach gestürzt – der dort verteilte Schotter sei zu grob. Markus Ibert sagte zu, dass der Bau- und Gartenbetrieb Lahr die Stelle in Augenschein nehmen wird. Generell stellte er für den Radverkehr weitere Verbesserungen in Aussicht: „Der Gemeinderat hat im Jahr 2020 den Verkehrsentwicklungsplan der Stadt Lahr verabschiedet und damit großen Mut zur Verkehrswende bewiesen. Wir haben in den vergangenen Jahren schon viel dafür getan, dass die Menschen in Lahr mit dem Fahrrad sicher, schnell und komfortabel unterwegs sein können – und daran werden wir weiter arbeiten“, sagte Markus Ibert. Auf Basis des Beschlusses zum Verkehrsentwicklungsplan bereite die Stadtverwaltung aktuell die Einführung von Fahrradstraßen vor, auf denen sich der sonstige Verkehr dem Radverkehr unterordnet.
Reichenbach hat zwei neue Krippengruppen in der städtischen Kita bekommen – trotzdem fehlten Plätze für die Kinderbetreuung, so der Tenor beim Bürgertreff. Klaus Girstl verwies darauf, dass sich der Gemeinderat im Juli dieses Jahres mit der Zukunft der Kinderbetreuung in Reichenbach, Kuhbach und in der Lahrer Oststadt auseinandergesetzt hat. Zur Diskussion stehen vier Varianten, auf deren Grundlage die Verwaltung die weiteren Planungen voranbringt. Der Reichenbacher Ortschaftsrat hatte sich zuvor für die Variante ausgesprochen, die den Umbau des Kuhbacher Schulgebäudes zur reinen Kita-Nuzuung, die Erweiterung der Schule Reichenbach zur Aufnahme der Kita St. Joseph, die Einrichtung einer zusätzlichen Kitagruppe an der Kita an der Schutter sowie einen Grundschulneubau vorsieht – dies wäre allerdings eine Lösung, die im Variantenvergleich besonders hohe Investitionen erfordert.
„Wir investieren seit Jahren viele Millionen Euro in diesem Bereich und werden zugleich mit immer neuen Aufgaben und Vorschriften konfrontiert, ohne dafür zusätzliche Mittel zu erhalten“, sagte Markus Ibert und verwies auf zwei Beispiele: „Ende dieses Jahres wird das Bundesprogramm Sprachförderung auslaufen, und nach heutigem Stand soll es den Kommunen überlassen sein, ob und wie sie die geschaffenen Stellen weiter finanzieren. Und erst recht wissen die Kommunen nicht, wie sie den ab 2026 bestehenden Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung für Grundschulkinder einlösen sollen.“ Die Stadt sei sich jedoch ihrer Verantwortung bewusst und erweitere das Angebot in Lahr stetig, so gut es die finanziellen Spielräume zulassen – zuletzt etwa mit dem Beschluss für den Bau einer Sport-Kita an der Dammenmühle.
Der Schwimmbadverein bittet die Stadt Lahr um finanzielle Unterstützung bei der Sanierung des Kinderbeckens. Er sei bereit, 50.000 Euro beizusteuern und eigene Arbeitsleistungen zu erbringen, könne die dringend erforderliche Maßnahme jedoch nicht alleine stemmen. Gerade für Familien sei das Bad wichtig, das Kinderbecken daher unverzichtbar Klaus Girstl ergänzte, dass mit seinen 2400 Mitgliedern viel in Eigenregie organisiere: „Für die Stadt ist dieses Bad pflegeleicht, und es wäre schade, dieses Kleinod vor die Hunde ginge.“ Die Notwendigkeit sei unstrittig, sagte auch der Oberbürgermeister und verwies darauf, dass die Stadt das private Engagement des Vereins für Reichenbacher Bad seit vielen Jahren finanziell unterstütze. Zur jetzt notwenigen Sanierung hat die SPD-Fraktion einen Antrag gestellt, den der Lahrer Gemeinderat in seiner Sitzung am Montag, 26. September 2022, behandeln wird.
Beim Bürgertreff wurde der Wunsch nach neuem Wohnraum in Reichenbach geäußert. Klaus Girstl wies darauf hin, dass laut Flächennutzungsplan weitere Gebiete möglich seien – aus gesamtstädtischer Sicht seien sie jedoch nicht in der höchsten Prioritätsstufe. Dies habe auch mit der zuvor angesprochenen Verkehrssituation auf der B415 zu tun, ergänzte Markus Ibert: „Die Frage ist dann schon, ob neue Wohngebiete nicht eher in Richtung Autobahn entstehen sollten. Mit Blick auf die gesamte Stadt begrüßte der Oberbürgermeister grundsätzlich, dass Lahr wächst und als attraktiver Wohnort wahrgenommen wird. Es gehe jedoch darum, wie dieses Wachstum gestaltet werde. Als Stichworte nannte er vor allem Nachverdichtung, Bauen in die Höhe sowie die Nutzung von Leerständen: „Die Nutzung von vorhandenem Wohnraum ist bei weitem die umweltverträglichste Lösung.“
Umsetzung der Blühflächen
In Abstimmung mit der Ortsverwaltung Reichenbach wurden im Gemeindegebiet mehrere Blühwiesen angelegt, um vorhandene Grün- und Brachflächen optisch aufzuwerten und gleichzeitig etwas für den Schutz der heimischen Insektenwelt zu tun.
So wurden in der Adlerstraße (160 Quadratmeter), Josef-Faber-Straße (190 Quadratmeter), Burgstraße (120 Quadratmeter) und hinter der Grundschule Reichenbach (250 Quadratmeter) Blühflächen mit einer Gesamtfläche von ca. 720 Quadratmeter angelegt. Dazu wurde zunächst im Herbst 2021 die Grasnarbe abgeschält und eine große Menge Sand aufgebracht, um den Boden aufzulockern und abzumagern. Anschließend wurden die Flächen gefräst und für die Ansaat vorbereitet. Diese erfolgte im Frühjahr 2022.
Das verwendete Saatgut der Firma Nova-Flore ist eine ausdauernde Blumenmischung, die ca. 60 Zentimeter hoch wächst und einen hohen Anteil an Mehrjährigen Pflanzen beinhaltet. Insgesamt sind 34 Pflanzen enthalten darunter Hornveilchen, Staudenlein, Ringelblumen, Margerite, Seifenkraut und Oregano. Die Blütezeit ist von Mai bis Oktober. Nach der Blüte und Versamung der Pflanzen im Herbst erfolgt ein einmaliger Rückschnitt.
Was können wir alle für Bienen und Insekten tun?
Nicht nur die Stadt kann etwas tun – wir alle können einen kleinen aber wichtigen Beitrag leisten. So können zum Beispiel ungenutzte Wege, Rasen- und Schotterflächen in (Blüh)Wiesenflächen umgewandelt werden.
Das schafft neben einer ansprechenden Optik Lebensraum und Nahrung für Schmetterlinge, Bienen und eine Vielzahl anderer Insekten und Kleintiere. Mit schmetterlings- und bienenfreundlichem Blumenschmuck kann selbst ein kleiner Balkonkasten dazu beitragen, dass Insekten sich wohlfühlen. Neben Ringelblumen, Kornblumen, Mohn und Sonnenblume sind auch Kräuterbeete mit Rosmarin, Salbei und Dill gerne gesehen.
Weniger Pflege ist dabei mehr: Die Blumenwiesen müssen nicht wie Rasen häufig gemäht werden, um ein ansprechendes Bild zu erhalten, sondern passen sich in ihrer Zusammensetzung dem jeweiligen Standort an. Wenn sie einmal etabliert sind, genügt pro Jahr ein einmaliger Rückschnitt.