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1139 wird Reichenbach in einem Schirmbrief von Papst Innocenz II. erstmals erwähnt. Die Siedlung dürfte jedoch bedeutend älter sein, da schon zu Römerzeiten eine Verbindungsstraße über den Schönberg führte. In jüngster Zeit sind Spuren römischer Besiedlung im vorderen Giesental entdeckt worden. Dieses Tal wird schon 1035 anläßlich der Neuweihe der Burgheimer Kirche erwähnt.
In der früheren Rodungszeit nahmen die Geroldsecker mit denen von Thiersperg das Land in Besitz. Das Dorf Reichenbach blieb zwischen diesen Herrschaften auch in der Nachfolge der Thiersperger letztlich durch die Roeder von Diersburg bis zum Jahr 1806 Kondominat (gemeinsamer Besitz).
1466 bestimmten beide Herrschaften, Gangolf und Walter von Geroldseck und Andris und Agnolf Roeder von Diersburg, einen gemeinsamen Vogt. 1482 verpfändete Diebold von Geroldseck seinen Teil Reichenbachs an den Markgrafen von Baden, der erst 1539 wieder eingelöst wurde. 1486 wurden Burg und Restherrschaft Geroldseck vom Pfalzgrafen Philipp erobert. Mit Habsburger Hilfe wurde die Geroldseck zurückgewonnen, aber die Brüder Gangolf II. und Walter VI. konnten den väterlichen Besitz nur noch als österreichisches Mannslehen erhalten.
Im Dreißigjährigen Krieg erlitt Reichenbach ein schweres Schicksal. Anno 1662 berichtet Roeder von Diersburg dem Markgrafen, dass sich die Leute des "Thales Diersburg" und der Vogtei Reichenbach kaum des Hungers erwehren können, und nur durch Holzverkauf nach Lahr, Offenburg und Gengenbach einige Lebensmittel zu beschaffen seien.
In den Kriegen Ludwigs XIV. wurde Reichenbach wiederum schwer getroffen, die Burg Hohengeroldseck 1689 gebrandschatzt und zerstört. Auch die Napoleonischen Kriege verlangten ihren Tribut. Im Krieg 1870/71 sowie im Ersten und Zweiten Weltkrieg litt die Reichenbacher Bevölkerung ebenfalls schwer.
Bis in das späte 19. Jahrhundert waren Landwirtschaft und Taglöhnerarbeit die einzigen Möglichkeiten, den Lebensunterhalt zu sichern. Der erste wirtschaftliche Aufschwung begann 1886. Zu den wenigen Handwerksbetrieben gesellte sich eine florierende Zigarrenindustrie, die in rund 16 Betrieben bis zu 500 Arbeitsplätze bot.
Diese blühende Branche fand um 1960 durch strukturelle Veränderungen ihr Ende. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging die Landwirtschaft allmählich auf wenige bäuerliche Betriebe über. Viele Einwohner fanden Beschäftigung in Handwerk, Industrie und Verwaltung im Raum Lahr.